Am Freundestisch

Donnerstag, 30. Juli 2009

Was ist das für ein Käse???

Es gibt diese Stunden…nach einem Italienurlaub, vor dem Supermarktregal, beim Verzehr einer Fertigpizza…da fragt man sich: Gibt es ihn eigentlich noch? Den richtigen, den echten Käse? Der nach Käse schmeckt? Der auch Käse ist? Der sich beim Kochen und Backen und vor allem essen auch so verhält wie Käse? Der hart ist, wenn man ihn aus dem Kühlschrank nimmt, beißweich wenn er auf dem Abendbrottisch liegt und zerschmolzen, wenn er aus dem Ofen kommt? Und dann sogar „Ziehfäden“ hinterlässt und nicht einfach abbricht, wenn man abbeißt? Der sich auch von anderen Käsesorten unterscheidet und klar erkennbar ist als „Käse, nennen wir ihn mal xy“?

Manchmal denke ich: Nein, den gibt es nicht. Gut, ich gebe auch zu, dass Diskussionen über Analogkäse verunsichern. Aber wie viele Frühstücksbuffets in dieser Stadt habe ich gesehen, in der es niemand schafft, echten Käse auf den Tisch zu stellen? In wie vielen Supermärkten habe ich gestanden und mich nach einem ewigen Abwägen zwischen dem dunkelgelben Plastikgouda oder dem hellgelben Emmentalerplastik dann doch für eine Packung Schinken entschieden?

Aber manchmal, tatsächlich, da gibt es sie noch, diese echten Käse-Momente. Wir wollen jetzt mal nicht vom vierwöchigen Italien-Urlaub sprechen, denn dass die Südländer uns in Sachen Käsekultur um Erdumrundungen vorweg sind, liegt auf der Hand. Nein, ich meine in der Tat einheimische Käsemomente. Die man (etwas teuer zwar, aber das ist es wert!) haben kann, wenn man in die Alex-Kaufhof-Feinkostabteilung geht. Oder wenn man sich bei Mitte Meer mal ein besonderes Stück aussucht. Neulich aber hatte ich diesen besonderen Käsemoment auch bei den M + M’s. Da kam ein Käseteller des Weges, der in Erstaunen und Entzücken mündete (und in Verspeisung eines kompletten Käsestückes durch die Autorin…).

Danke für diesen Käse!

Sonntag, 5. April 2009

Verspätung mit Apfelmus

vielleicht musste ich mich auch erst berappeln von diesem wirklich außergewöhnlichen Abendessen, das uns vor mittlerweile nun 6-8 Wochen am Freundestisch bei L und R aufgetischt wurde. vielleicht bin ich aber auch einfach ne Schlampe und bekommen es nicht hin rechtzeitig zu sein. wie auch immer. lassen wir mal die nackten Tatsachen ohne metaphorischen Schnick-Schnack sprechen:
Fois Gras mit selbst gemachtem Apfelmus und Feldsalat.
Filet vom Charolais-Rind mit Szechuan-Pfeffersoße und Zuckerschoten.
Dessert: ja, Tarte.
und das war so unglaublich gut, dass man es kaum für möglich hielt. mein absolutes Highlight war dieses Fleisch und diese Soße. wirklich ganz außergewöhnlich.
dazu eine umfassende Weinauswahl. Crémant aus dem Burgund, Gewürztraminer und Bordeaux. sehr sehr toll. dafür muss man Danke sagen und dazu muss man den Hut ziehen. die Messlatte ist gewaltig. wir trainieren. jeden Tag ein Stück!

Samstag, 20. Dezember 2008

Verschenkt mehr Kochbücher! Oder: Der Abend mit Naranja

Es ist schon einige Monate her, da waren wir bei den M+M's zum spanischen Abendessen geladen. Viele kleine hübsche Spezialitäten waren da geboten. Und da lag der Gedanke nicht fern, einer M. zum Geburtstag ein andalusisches Kochbuch zum nahenden Geburtstag zu schenken - wohlgemerkt nicht mit dem Antrieb, beim nächsten Mal ein besseres Essen zu bekommen (was man ja nun auch hätte hineinvermuten können), sondern als Ansporn, genau so weiterzumachen mit den kulinarischen Genüssen - und möglichst, uns auch weiterhin daran teilhaben zu lassen. Und was soll ich sagen: Es war ein voller Erfolg. Denn am gestrigen Freitag durften wir die andalusische Kost in Perfektion genießen.

Eine kleine Tafel verriet schon vor Beginn Speisenfolge und Herkunftsort.

Der Start: Feldsalat mit warmem Ziegenkäse, Äpfeln und köstlichem Pinienkern-Orangendressing - aus Granada. Besser hätte es nicht losgehen können. Der Appetit war geweckt und es kam tatsächlich noch köstlicher. Der Hauptgang - ein andalusischer Traum! Lammkeule, zart rosa gegart (was angesichts des Gasherdes eines besonderen Lobes bedarf!). Dazu kleine Kartoffeln, Mandeln, Orangen, Thymian und eine leckere Garnitur aus Minze. Perfekte Kombination, die einen Nachschlag unbedingt erforderte. Kein Wunder bei diesem Anblick:

lamm-m_m2

Und wer denkt, wir hätten zu diesem Zeitpunkt schon genügend Köstlichkeiten genossen, könnte vielleicht Recht haben, aber die M+M's setzten sogar noch einen drauf - mit einem wunderbaren Orangenflan:

orangenflan2

Zart, schmelzend, sanfte Orange, feines Karamell, perfekte Form.

Ihr Lieben, wenn dies das Resultat ist, wenn man euch Kochbücher schenkt, bekommt ihr bis zum Ende aller Tage nichts anderes mehr...wie gut, dass M. bald wieder Grund zum Feiern hat....

Danke für diesen wunderbaren und köstlichen Abend!

Dienstag, 29. Januar 2008

Transportiertes Fleisch

Fleisch

Sieht lecker aus? War es auch! Aber nicht, dass jetzt irgendeiner da draußen denkt, wir hätten dieses wunderbar rosa-zarte Schweinefleisch direkt so verzehren dürfen, wie es auf diesem Bild für alle fließenden Münder erscheint. Nein, direkt nach dem Entstehen dieses Bildes wurde das Schweinchen mit einer dicken Lage Alufolie bedeckt, auf die Knie gepackt und in einem ruckeligen Auto von München-Schwabing ins idyllische Puchheim transportiert. Wen der Anlass interessiert: Es war unser Silvesteressen. Und dies eigentlich nur ein Beweisfoto, wie das Schwein mal ausgesehen hat, bevor man es Kilometer durch Deutschlands Süden geschleppt hat. Zur Ehrenrettung der Paarhufer sei gesagt: Geschmeckt hat es auch in der bayerischen Provinz noch...

Sonntag, 18. November 2007

Röllchen zum reinlegen

Unabhängig davon, ob an dieser Stelle schon über meinen Röllchenfetisch berichtet wurde oder nicht, hatten wir am Freitag ein Erlebnis, dass selbigen in all seinen merwürdigen Auswüchsen legitimiert. Denn unser Abend bei A+C stand ganz im Zeichen der Rolle. Und eines soll vorweg genommen sein: es war ganz außerordentlich phantaistisch. Und es wirft die Frage auf, ob die Angst unserer Gastgeber vor schlechten Kritiken an dieser Stelle sie zu immer neuen Höchstleistungen antreibt?
pfannkuchen roenudeln
In jedem Fall startete der Abend mit einem köstlichen Rucola-Tomaten-Salat, der in einem feinen Himbeer (oder waren es Erdbeeren??)-Dressing abgeschmeckt war. Und dazu gab es mit Schafkäse, Oliven und anderen Dingen gefüllte Pfannkuchen - oder wie wohl die richtige Beschreibung ist: Crespelle. Die waren köstlich. Und das ganze wurde noch viel wunderbarer, als zur Hauptspeise Tagliatelle in einer tollen Nusssoße mit grandiosen Kalbfleischröllchen serviert wurden, in dessen inneren sich ein Nusspesto versteckte. Das war nun wirklich ein Höhepunkt der vergangenen Monate. Sehr, sehr lecker!!! Der Wein - ob weiß oder rot - machte alles noch besser. Dann gab es Christophs patentieren Café´mit Zucker-Zement und dazu eine Nachspeise, die zumindest ich nicht mehr zu verspeisen in der Lage war, bestand sie doch aus fünf geschmolzenen Mars-Riegeln, Reis-Crispies und Butter. Lecker, aber krass.

Insofern konnte das Wochenende gar nicht besser beginnen!

Mittwoch, 17. Oktober 2007

Manche Menschen sind noch essensverrückter als wir. Kaum zu glauben.

Hört und staunt. In über einem Monat sind wir zu netten Hartz-Runde bei M.&B. eingeladen. Das sind noch genau 37 Tage und viereinhalb Stunden - von heute an. Dennoch schrieb M. uns bereits am vergangenen Montag Folgendes [es folgen Auszüge aus einer nicht jugendfreien Mail, für die der Küchendschungel keinerlei redaktionelle Verantwortung übernimmt; zur Erklärung: es wird Käse-Fondue geben]:

"wir haben schon erste Vorbereitungen getroffen. So wurden erste Bestandteile desselben (nein, nicht der Käse, der wäre bis zum Termin ein wenig zu pikant gereift) käuflich erworben. Auch Hintergrundliteratur zum historischen und kulinarischen Kontext liegt bereit (gegenwärtig ist geplant, eine Tischvorlage mit Auszügen zu erarbeiten). Ja, derart überschäumend ist die Vorfreude, dass wir schon intensiv das Menü diskutieren: Ein Salat als beschwichtigendes Moment für diejenigen, die um ihre Figur fürchten vielleicht? Mag man nach Käsefondue wirklich an Nachtisch denken? Eine Vorspeise wurde bereits verworfen, um die Leistungsfähigkeit der Gästemägen nicht herabzusetzen. Auch die Weinfrage erfordert – zumindest für die Fraktion der Rotweinfreunde – noch ein wenig Nachdenken, oder hilfsweise fachliche Beratung durch unsere Haus-Sommelieuse. Außerdem stellt sich die Frage, ob Bier am Tisch überhaupt zugelassen werden sollte. Und zwar aus gesundheitlichen Gründen, weil es stärkeres als Bier braucht, um der Magenmine Herr zu werden." [Zitat Ende]

Ja, nur noch vier Wochen, Freunde...

Dienstag, 16. Oktober 2007

Una cena fántastica!!

Tapas-MuM2
Ich gebe zu, schon auf dem Heimweg haben wir uns angeregt über das Dargebotene unterhalten. Und schnell wurde eine Hitliste der Speisen angeboten. Für uns beide lag der fantastische Ziegenkäse auf Mango und Apfel mit Feigen und Preiselbeersauce (nein, es waren keine ganz dunklen Tomaten!!) auf Platz eins. Dicht gefolgt von den wunderbaren Hackfleischbällchen in einer einzigartigen Tomatensauce (der Tipp der Köchin: die Gewürze ganz zu Beginn in der Pfanne anbraten), die mit Pinienkernen verfeinert waren. Aber auch Pflaumen in Speck, selbstgemachte Aioli, Pampoli und Orangen in Honig und Olivenöl ließen nicht das Geringste zu wünschen übrig.

Erklärungen zum Anlass? Ein spanisches Tapas-Essen bei den M&M's. Und wie wir bei vergangenen Anlässen gelernt haben, spielt natürlich nicht nur das Essen eine Rolle. Doch auch für Gastfreundlichkeit (ich hab mich wie zu Hause gefühlt!), Stimmung und Wohlfühlfaktor bekommen die beiden ganz eindeutige zehn von zehn Punkten. Ganz liebe zehn Punkte!!

Sonntag, 19. August 2007

Gestern in Dänemark

tisch
Es hätte der erste Test sein können. Dafür, ob sich die Menschen, die uns zum Essen einladen, von dem Bewusstsein, dass man am nächsten Tag über ihre Kochkünste berichtet, unter Druck setzen lassen.Nun, hat man nicht ein leichtes Zittern bemerkt, als die Teller auf den Tisch gereicht wurden? Aber das, was auf den Tellern lag: wunderbar! Gegrillter Pfirsich, Endivien mit Ziege, Fisch mit Speck, Broccoli in Zitro-Mayo und natürlich nicht zu vergessen die "german Kleinigkeit" als Creme...auch, wenn unsere Gastgeber immer wieder zusammen in der Küche verschwanden (vielleicht auch, um sich gegenseitig zu beruhigen?) - das Gemeinschaftswerk von J. und R. kann, nein muss ausführlich gelobt werden. Für die glückliche Sättigung spricht auch, dass an Frühstück auch jetzt noch immer nicht zu denken ist...

Sonntag, 15. Juli 2007

Eine lange Nacht bei A. und C.

Man sollte das viel, viel öfter machen. Sich mit guten Freunden hinsetzen und sie entweder selbst bekochen oder von ihnen bekocht werden. Und dann einfach nur lange sitzen, quatschen und so lange trinken, bis der Wein mit dem Maracuja-Abgang nicht mehr wirklich nach Maracuja schmeckt. Oder bis man Suspicious Minds tatsächlich nach den ersten drei Tönen erkennt? Ein wirklich schöner Abend - dank euch beiden! Mein Highlight: Das provencalische Hühnchen von A. Ihr Rezept ohne Einverständnis zu veröffentlichen, würde ich nie wagen. Aber natürlich habe ich es mir geholt. Hmmmm....danke. Ihr erkennt, wie gut es war, auch daran, dass es nach drei Monaten Pause den Küchendschungel wieder an den Bildschirm gebracht hat. Und das in einem an gutem Essen wahrlich nicht armen Leben...
Huhn-provenza2

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