Essen in anderen Städten

Dienstag, 4. August 2009

Im größten Biergarten Europas. Oder: Wo ist hier eigentlich die Gänseparty?

Nein, ein Nordlicht bin ich wahrlich nicht. Und dennoch sind die ersten Schritte in einen echten bayerischen Biergarten noch immer begleitet von etwas Unsicherheit. Darf man da wirklich sein Essen mitbringen? Und ohne Dirndl rein? Muss ich gegen elf beim Anton aus Tirol einstimmen? Oder darf ich einfach nur gemütlich meinen Liter Bier trinken?

Wir näherten uns dem Augustiner Biergarten in gemächlichen Schritten, Samstagabend gegen zehn, froh wieder in der Stadt zu sein. Denn draußen an den Isarauen hatten mich des Tages bayerische Mückenplagen mit gut 20 Stichen gebrandmarkt (so weit die derzeitige Zählung, aber es kommt täglich noch einer dazu...). Dagegen half nur ein SEHR großes Bier.

Nähert man sich dieser Institution bayerischer Lebensart, könnte man auch denken, auf einen Zoo zu treffen...das Gänsegehege ansteuernd. Ein murrendes, quietschendes, gleichmäßiges Quaken schallt da über die Straße, das, einmal den Biergarten betreten, zu einem monotonen Surren anschwillt. J. war so schnell weg wie wir einen Tisch gefunden hatten und kam ungefähr zehn Minuten später mit zwei großen Krügen, einer großen Brezel und einem Steckerlfisch zurück. Hmmm... Klar, gehört hatte ich das mit dem Fisch auf dem Spieß schon oft – nur genossen hatte ich ihn noch nie. Was da auch der gerollten Papierverpackung ans Licht kam, war heiß, fettig, lecker!!! Makrele, so wurde mir erklärt. Ganz ehrlich? Egal! Hunger!! Ein Glück: Die reduzierte Grätenzahl, die das Essen nicht allzu kompliziert machte. Und dazu führte, dass wir das gute Stück innerhalb von zehn Minuten verschlangen (hey – ich hatte einen Blutverlust auszugleichen!).

Meine Hände rochen drei Stunden später immer noch nach Fisch. Aber beim nächsten Biergartenbesuch ist bestimmt wieder eine Makrele fällig.

Sonntag, 5. April 2009

Unerwartetes in Görlitz

wer in Görlitz die kulinarische Vor-Hölle Polens oder gar der Ukraine erwartet, der hat wahrscheinlich damit noch nicht mal unrecht. denn wenn man sich die Speisekarte des Kosaken-Kerkers (oder wie das Ding hieß) ansieht und die selbstgeschossenen Fotos der Gerichte betrachtet, der weiß a) dass hier Osten ist und b) das Food-Designer einen wichtigen Job machen. denn Fett glänzt! nicht nur in der Visage pickeliger Nerds sondern auch auf dem Steak. und das will keiner sehen.... genug lamentiert. denn schließlich gibt es genügend Freunde, die vorausschauend das Netz nach kulinarischen Tips absuchen und folglich glücklicherweise auf das Restaurant Lucie Schulte in der Görlitzer Altstadt gestossen sind. dort haben wir uns dann gestern Abend zum Essen niedergelassen. und es war vorzüglich. es gab eine Barbarie-Entenbrust mit Rahmwirsing und einem gebratenem Kartoffelnest. sehr schön. am Tisch schwadronierten noch ein Stück Jungrind, ne epileptische Dorade und ein Stück Lamm im Früchtebeet herum und alles schien bestens. der rote französische Hauswein (Corbières) war sehr angemessen. der badische Sauvignon Blanc ungewohnt pfeffrig und sehr schmackhaft!
also! Polen! Ukrainer! Weißrussen! Don-Kosaken! Schwarmeer-Steinbeißer! kneift die Arschbacken zusammen fröhnt dem Phantastischen!

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