Montag, 10. August 2009

Grillkunst im Park

Seit in Berlin das Grillen im Park verboten ward, setzte bei mir eine abrupte Beendigung dieses Sommervergnügens ein. Nicht, weil die Obrigkeitshörigkeit und die Angst vor Strafe mich so sehr zurückhielt. Eher die beiden Gelegenheiten, zu denen die Grillpolizei das Schicksal sämtlicher nur leicht angerösteter Würstchen einer großen Mülltonne überantwortete und auch noch eine Geldstrafe fällig wurde. Seitdem schwieg der Grill. Zumindest im Park.

Klar ist: Jeder grillt in Berlin im Park. Angesichts dicker Rauchschwaden aus dem Görlitzer oder Treptower braucht mir keiner zu erzählen, dass sich mehr als zwei Prozent der langjährigen Parkgriller an das Verbot halten. Gerne auch in Großfamilien mit eigens mitgebrachten Stromaggregaten zur Kühlung der Getränke und fiesen Zeltlingen (heißen die heute noch so), damit das kühle Bier zur heißen Wurst auch außerhalb der Sonne genossen werden kann. Es ist erstaunlich, was die Menschen alles auf eine Parkwiese bringen können. So erstaunlich, dass man mitunter den Umzugswagen sucht, der den ganzen Kram dahin geschafft hat.

Und nun, Jahre nach meinem letzten Park-Grillvergnügen, war es dann auch für mich vor kurzem endlich wieder so weit: Mit zehn Arbeitskollegen machte ich mich auf in den Park. Aber, oh je, kein Regelnbrechen, als offizielle Veranstaltung machten wir uns natürlich auf den Weg zu einer ausgewiesenen Grillfläche. Und siehe da: Alles funktionierte noch: Das Entzünden des Grills, das Ausbreiten der Decken auf einem Gras, das man sich lieber nicht allzu genau anschaut, wenn man etwas auf Hygiene hält, und das Verteilen der mühsam mitgebrachten Salate. Und so für ein, zwei Stunden war auch alles recht gemütlich.

Dann jedoch...ich will es euch nicht in der Langform aller Einzelheiten zumuten, aber Resultat dieses Abends ist doch, dass ich mit acht (!!) fiesen Mückenstichen nach Hause kehrte, nach elender Suche eine fiese Toilette gefunden hatte (nein, auf einer Grillfläche ist so viel Publikum unterwegs, dass man sich mit Anfang 30 nicht unbedingt mehr zwischen andere Freipinkler setzen will...) und dafür den Rest des Abends die Getränke rationierte, und am Ende standen wir alle vor der glühenden Asche und hatten keine Ahnung, wie wir sie da wieder wegschaffen sollten.

Hat Grillen im Park wirklich mal Spaß gemacht? Oder bin ich – verhüte der große Grillmeister – am Ende zu alt für dieses Vergnügen geworden???

P.S.: Heute las ich im Tagesspiegel etwas über all die Grillflächen, in denen das glimmende Vergnügen außerdem noch gestattet ward. Aber mal im Ernst: Wer legt denn nun wirklich Wert darauf, sein Würstchen im Görlitzer Park oder am Schlesischen Busch zu erhitzen???

Dienstag, 4. August 2009

Im größten Biergarten Europas. Oder: Wo ist hier eigentlich die Gänseparty?

Nein, ein Nordlicht bin ich wahrlich nicht. Und dennoch sind die ersten Schritte in einen echten bayerischen Biergarten noch immer begleitet von etwas Unsicherheit. Darf man da wirklich sein Essen mitbringen? Und ohne Dirndl rein? Muss ich gegen elf beim Anton aus Tirol einstimmen? Oder darf ich einfach nur gemütlich meinen Liter Bier trinken?

Wir näherten uns dem Augustiner Biergarten in gemächlichen Schritten, Samstagabend gegen zehn, froh wieder in der Stadt zu sein. Denn draußen an den Isarauen hatten mich des Tages bayerische Mückenplagen mit gut 20 Stichen gebrandmarkt (so weit die derzeitige Zählung, aber es kommt täglich noch einer dazu...). Dagegen half nur ein SEHR großes Bier.

Nähert man sich dieser Institution bayerischer Lebensart, könnte man auch denken, auf einen Zoo zu treffen...das Gänsegehege ansteuernd. Ein murrendes, quietschendes, gleichmäßiges Quaken schallt da über die Straße, das, einmal den Biergarten betreten, zu einem monotonen Surren anschwillt. J. war so schnell weg wie wir einen Tisch gefunden hatten und kam ungefähr zehn Minuten später mit zwei großen Krügen, einer großen Brezel und einem Steckerlfisch zurück. Hmmm... Klar, gehört hatte ich das mit dem Fisch auf dem Spieß schon oft – nur genossen hatte ich ihn noch nie. Was da auch der gerollten Papierverpackung ans Licht kam, war heiß, fettig, lecker!!! Makrele, so wurde mir erklärt. Ganz ehrlich? Egal! Hunger!! Ein Glück: Die reduzierte Grätenzahl, die das Essen nicht allzu kompliziert machte. Und dazu führte, dass wir das gute Stück innerhalb von zehn Minuten verschlangen (hey – ich hatte einen Blutverlust auszugleichen!).

Meine Hände rochen drei Stunden später immer noch nach Fisch. Aber beim nächsten Biergartenbesuch ist bestimmt wieder eine Makrele fällig.

Montag, 3. August 2009

Italien in 456 Worten

Ja, ich gebe zu, dass war nicht besonders fair. Da verdrücken wir uns für vier Wochen ins schöne Italien und man kann mit Recht vermuten, dass wir da reichlich kulinarische Genüsse genossen haben.

Dann aber kehren wir zurück ins schlechtgewetterte Deutschland und im Küchendschungel: Kein Wort. Schluss damit! Hier die ersten zehn kulinarischen Thesen zu unserer Reise!

1. Wir sind Franzosen! Das mag auch hinsichtlich der Sprache zutreffen oder in Bezug auf die wunderschöne Atlantikküste. Aber auch auf französische Supermärkte. Je suis désolais, Italie, mais...hier hat Frankreich absolut die Nase vorn!
2. Bagna Coada wird niemals wieder auf unseren Tisch kommen! Man soll ja immer einheimische Spezialitäten genießen. Granita in Parlermo. Sushi in Tokio. Waffeln in Brüssel. Und nun waren wir im nördlichen Italien und fanden Bagna Coada auf der Karte. Klang eigentlich gar nicht so schlecht. Aber das, was dann später auf den Tisch kam, kann nur in Worten beschrieben werden, die so beleidigend sind, dass der Küchendschungel jetzt einfach dezent ausblendet...
3. Granita ist einfach fabelhaft! Und sizilianische Cannolli sind es auch! Wenn man auch mit Letzterem, wenn man es in Taormina besorgt, von einem Stück eine ganze Kleinfamilie verköstigen könnte. Machten wir natürlich nicht. Wurde selbst verspeist.
4. Italienisches Eis ist nun mal um Klassen besser! Und warum schaffen es die deutschen Eisverkäufer nicht endlich, Kokoseis ins Sortiment aufzunehmen? In Frankreich gibt es sogar Magnum Kokos! Zur Hölle, muss man denn wirklich alles selbst machen?
5. Man muss auch mal mit Weinen experimentieren! Gewürztraminer aus Südtirol, Sauvignon blanc aus dem Friaul, Bordeaux aus...(ja, lassen wir das). Wir lieben euch eh alle.
6. Pastis trinkt man am besten aus Ricardgläsern mit ner Sonne drauf! Und wir hätten sogar fast auf dem Flohmarkt in Antibes welche gekauft...aber da die Händler so unfreundlich waren, stehen jetzt eben doch welche aus dem Versandhandel in unserem neuen Küchenschrank.
7. Spritz ist ein tolles Getränk – es sei denn, man trinkt es in Südtirol! Hier scheint eine derartige Massenverbreitung stattgefunden zu haben, dass Spritz in Meran & Co. der Sangria 2.0 sein dürfte.
8. Ein Baguette ist ein Baguette ist ein Baguette! Aber eben nur in Frankreich.
9. Probiert es aus! Man kann einen in 1000prozentigem Alkohol eingelegten Zuckerwürfel essen und die Speiseröhre hat dabei sogar eine 90prozentige Überlebenschance! Probiert es aus – im schönen Vence!
10. Frühstück mit Spiegelei ist die Perfektion an jedem Urlaubsmorgen! Natürlich noch mal ein paar Prozent perfekter, wenn neben dem Frühstücksbuffet eine Frau steht, die es frisch für dich zubereitet.

Und wenn ihr mehr wissen wollt: Kommt an unseren neuen Küchentisch (man sollte nie zu Ikea fahren und vorher „nie“ sagen...), trinkt einen Schluck Pastis aus unseren neuen Gläsern und lasst euch mit einer Kugel Kokoseis zum Nachtisch verwöhnen!

Donnerstag, 30. Juli 2009

Was ist das für ein Käse???

Es gibt diese Stunden…nach einem Italienurlaub, vor dem Supermarktregal, beim Verzehr einer Fertigpizza…da fragt man sich: Gibt es ihn eigentlich noch? Den richtigen, den echten Käse? Der nach Käse schmeckt? Der auch Käse ist? Der sich beim Kochen und Backen und vor allem essen auch so verhält wie Käse? Der hart ist, wenn man ihn aus dem Kühlschrank nimmt, beißweich wenn er auf dem Abendbrottisch liegt und zerschmolzen, wenn er aus dem Ofen kommt? Und dann sogar „Ziehfäden“ hinterlässt und nicht einfach abbricht, wenn man abbeißt? Der sich auch von anderen Käsesorten unterscheidet und klar erkennbar ist als „Käse, nennen wir ihn mal xy“?

Manchmal denke ich: Nein, den gibt es nicht. Gut, ich gebe auch zu, dass Diskussionen über Analogkäse verunsichern. Aber wie viele Frühstücksbuffets in dieser Stadt habe ich gesehen, in der es niemand schafft, echten Käse auf den Tisch zu stellen? In wie vielen Supermärkten habe ich gestanden und mich nach einem ewigen Abwägen zwischen dem dunkelgelben Plastikgouda oder dem hellgelben Emmentalerplastik dann doch für eine Packung Schinken entschieden?

Aber manchmal, tatsächlich, da gibt es sie noch, diese echten Käse-Momente. Wir wollen jetzt mal nicht vom vierwöchigen Italien-Urlaub sprechen, denn dass die Südländer uns in Sachen Käsekultur um Erdumrundungen vorweg sind, liegt auf der Hand. Nein, ich meine in der Tat einheimische Käsemomente. Die man (etwas teuer zwar, aber das ist es wert!) haben kann, wenn man in die Alex-Kaufhof-Feinkostabteilung geht. Oder wenn man sich bei Mitte Meer mal ein besonderes Stück aussucht. Neulich aber hatte ich diesen besonderen Käsemoment auch bei den M + M’s. Da kam ein Käseteller des Weges, der in Erstaunen und Entzücken mündete (und in Verspeisung eines kompletten Käsestückes durch die Autorin…).

Danke für diesen Käse!

Dienstag, 14. April 2009

Wo ist der mobile Kühlschrank, wenn man wirklich mal einen braucht?

Es kam, wie es kommen musste: Wir an der Loire. Unterwegs mit Flugzeug, Bahn und Mietwagen. Scheußliche Auswirkung: Alles, was aus französischen Supermärkten mitgenommen werden konnte, durfte nicht aus dem Kühlregal stammen, da die sichere Heimkehr in den Kühlschrank des Küchendschungels schwer in Frage stand. Und was fanden wir da für wundervolle Dinge in den Regalen: Schokotörtchen aus der Tiefkühltruhe, gefüllt mit heiß zu werdenden Himbeeren. Wunderbare neue Desserts. Magnum mit Kokoseis. Ich denke, die eine oder andere einkaufende französische Mutti hätte sich des angesichts dieser nicht mitzunehmenden Köstlichkeiten erfolgten Nervenzusammenbruchs nahe der Tiefkühltruhe doch sehr gewundert...

Was nicht heißen soll, dass wir mit leeren Händen in die Heimat zurückkehrten. Angekommen mit insgesamt 25 Kilos Gepäck hatten wir auf dem Rückweg immerhin schon 40. Angefüllt mit allem, was sich eben ohne vollständige Kühlkette transportieren ließ. Kekse, Thunfisch-Rillette, Schokolade, Toffees...wunderbare Auffüllung unserer Vorratsschränke. Und ach ja, ein wenig wurde die Kühlkette dann doch missachtet. Die Magret de Canard fand kurzen Unterschlupf im Kühlschrank der Auberge und wurde dann todesmutig (aber sicher!) in den Küchendschungel zurücktransportiert. Positive Nebenwirkung: Wir beide können jetzt stilsicher einen Hotel-Rezeptionisten fragen, ob wir vielleicht für ein paar Tage den Hotel-Kühlschrank mitbenutzen dürfen...

L'Auberge? C'est le paradis gourmand!

Frisch zurückgekehrt aus dem kulinarischen Himmel an der Loire müssen den noch allzu präsenten Eindrücken freien Lauf gelassen werden... Mehr als neugierig, was uns diesmal an abendlichen Freuden auf den Teller gebracht werden würde, machten wir uns vergangenen Donnerstag auf die Reise ins Land des wilden Flusses. Und wurden wie immer nicht enttäuscht - mit einer kleinen Ausnahme: Am zweiten Abend geriet der sonst so kontinuierlich fließende Gaumenfreudenstrom ins Stocken. Klar, wir verstanden schon früher nicht immer alles, was uns da auf französisch angekündigt wurde. Aber bis auf eine etwas schwierig anmutende Muschelsuppe vor zwei Jahren wurden wir niemals enttäuscht. Nun aber, der Freitagabend vor Ostern. Vorspeise: Hühnerleber in weißlich glibberigem Aspik. Viel Überwindung war nötig, dies zu verspeisen und dabei stets zu denken "Nun gut, die Franzosen haben eben mitunter einen anderen Geschmack". Dann aber erreichte uns die Dorade, die so enthusiastisch erwartet war. Aber: Sie war paniert. Und kalt. Koch krank? Essen verbrannt? Verstecke Kamera?? Wir konnten es nicht enthüllen. Und warden (jetzt genug des einzig verdorbenen Essens) an den zwei Folgetagen umso besser entschädigt! Eine Fischsuppe mit schwimmenden Freunden aus der Loire und einer Jakobsmuschel. Unglaublich!! Eine Hühnerrolle, gefüllt mit Flusskrebsfleisch auf einem Chinakohl-Kartoffel-Gemüse. Fantastisch! Apfelkuchen mit Crème-brulée-Eis. Unübertroffen. Mousse au chocolat in einem Schokokeks und dazu Orangensorbet. Nous etions dans le paradis gourmand!! Und wie der übliche Spruch bei der Abreise lautete: Nous reviendrons!!!! Pas de question.

Sonntag, 5. April 2009

Verspätung mit Apfelmus

vielleicht musste ich mich auch erst berappeln von diesem wirklich außergewöhnlichen Abendessen, das uns vor mittlerweile nun 6-8 Wochen am Freundestisch bei L und R aufgetischt wurde. vielleicht bin ich aber auch einfach ne Schlampe und bekommen es nicht hin rechtzeitig zu sein. wie auch immer. lassen wir mal die nackten Tatsachen ohne metaphorischen Schnick-Schnack sprechen:
Fois Gras mit selbst gemachtem Apfelmus und Feldsalat.
Filet vom Charolais-Rind mit Szechuan-Pfeffersoße und Zuckerschoten.
Dessert: ja, Tarte.
und das war so unglaublich gut, dass man es kaum für möglich hielt. mein absolutes Highlight war dieses Fleisch und diese Soße. wirklich ganz außergewöhnlich.
dazu eine umfassende Weinauswahl. Crémant aus dem Burgund, Gewürztraminer und Bordeaux. sehr sehr toll. dafür muss man Danke sagen und dazu muss man den Hut ziehen. die Messlatte ist gewaltig. wir trainieren. jeden Tag ein Stück!

Unerwartetes in Görlitz

wer in Görlitz die kulinarische Vor-Hölle Polens oder gar der Ukraine erwartet, der hat wahrscheinlich damit noch nicht mal unrecht. denn wenn man sich die Speisekarte des Kosaken-Kerkers (oder wie das Ding hieß) ansieht und die selbstgeschossenen Fotos der Gerichte betrachtet, der weiß a) dass hier Osten ist und b) das Food-Designer einen wichtigen Job machen. denn Fett glänzt! nicht nur in der Visage pickeliger Nerds sondern auch auf dem Steak. und das will keiner sehen.... genug lamentiert. denn schließlich gibt es genügend Freunde, die vorausschauend das Netz nach kulinarischen Tips absuchen und folglich glücklicherweise auf das Restaurant Lucie Schulte in der Görlitzer Altstadt gestossen sind. dort haben wir uns dann gestern Abend zum Essen niedergelassen. und es war vorzüglich. es gab eine Barbarie-Entenbrust mit Rahmwirsing und einem gebratenem Kartoffelnest. sehr schön. am Tisch schwadronierten noch ein Stück Jungrind, ne epileptische Dorade und ein Stück Lamm im Früchtebeet herum und alles schien bestens. der rote französische Hauswein (Corbières) war sehr angemessen. der badische Sauvignon Blanc ungewohnt pfeffrig und sehr schmackhaft!
also! Polen! Ukrainer! Weißrussen! Don-Kosaken! Schwarmeer-Steinbeißer! kneift die Arschbacken zusammen fröhnt dem Phantastischen!

Sonntag, 29. März 2009

Eine Klage zu ostdeutschen Frühstücksbuffets

In Zeiten, in denen Freunde schon mutmaßen, ob man noch lebe, andere Freunde, die mutmaßlich schon jegliches sinnvolle Küchengerät besitzen, sich einen automatischen Tischstaubsauger ins Haus holen und weitere Freunde einen ostdeutschen Erlebnistag vorbereiten...ist es Zeit, den Küchendschungel wieder ins Leben zu rufen. Die kulinarischen Erlebnisse der vergangenen 48 Stunden jedoch waren nicht vollkommen erfüllt von Hochgenüssen. Der Anlass: Ein Wochenende an der Müritz. Der Beigeschmack: Ein Frühstücksbuffet im 4 Sterne-Heim, das mehr als eine Stern an Wünschen übrig ließ. Lobend erwähnt sei das selbstgebackene Brot. Aber dann verließen sie die guten Einfälle. Warum muss der Käse nach Plastik schmecken? Warum die Melone nach Sägespäne? Und ist es zu viel verlangt, dass die Wurst nicht aus der Packung stammt? Oder das Rührei nicht schon seit vier Stunden langsam vor sich hindampft?

Gut gemeint war sicher die kleine Wettervorhersage auf dem Tisch für den bevorstehenden Tag. "Es bleibt trüb und regnerisch", war da zu lesen. Wir blinzelten gen strahlend blauem Himmel in die Sonne. Und fragten uns, ob es eine Form der Autosuggestion war, die uns Gäste zur Eselsmilchbehandlung ins hoteleigene Spa locken sollte.

Samstag, 20. Dezember 2008

Verschenkt mehr Kochbücher! Oder: Der Abend mit Naranja

Es ist schon einige Monate her, da waren wir bei den M+M's zum spanischen Abendessen geladen. Viele kleine hübsche Spezialitäten waren da geboten. Und da lag der Gedanke nicht fern, einer M. zum Geburtstag ein andalusisches Kochbuch zum nahenden Geburtstag zu schenken - wohlgemerkt nicht mit dem Antrieb, beim nächsten Mal ein besseres Essen zu bekommen (was man ja nun auch hätte hineinvermuten können), sondern als Ansporn, genau so weiterzumachen mit den kulinarischen Genüssen - und möglichst, uns auch weiterhin daran teilhaben zu lassen. Und was soll ich sagen: Es war ein voller Erfolg. Denn am gestrigen Freitag durften wir die andalusische Kost in Perfektion genießen.

Eine kleine Tafel verriet schon vor Beginn Speisenfolge und Herkunftsort.

Der Start: Feldsalat mit warmem Ziegenkäse, Äpfeln und köstlichem Pinienkern-Orangendressing - aus Granada. Besser hätte es nicht losgehen können. Der Appetit war geweckt und es kam tatsächlich noch köstlicher. Der Hauptgang - ein andalusischer Traum! Lammkeule, zart rosa gegart (was angesichts des Gasherdes eines besonderen Lobes bedarf!). Dazu kleine Kartoffeln, Mandeln, Orangen, Thymian und eine leckere Garnitur aus Minze. Perfekte Kombination, die einen Nachschlag unbedingt erforderte. Kein Wunder bei diesem Anblick:

lamm-m_m2

Und wer denkt, wir hätten zu diesem Zeitpunkt schon genügend Köstlichkeiten genossen, könnte vielleicht Recht haben, aber die M+M's setzten sogar noch einen drauf - mit einem wunderbaren Orangenflan:

orangenflan2

Zart, schmelzend, sanfte Orange, feines Karamell, perfekte Form.

Ihr Lieben, wenn dies das Resultat ist, wenn man euch Kochbücher schenkt, bekommt ihr bis zum Ende aller Tage nichts anderes mehr...wie gut, dass M. bald wieder Grund zum Feiern hat....

Danke für diesen wunderbaren und köstlichen Abend!

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